Bericht vom 6. Fachtag der FG Assistenz+Sekretariat

Viel mehr als fünf

Die neu gewählte Fachgruppenleitung AsS! Christiane Fischl, Gabriele Rupsch, Martina Keller, Ute Hartl und Bärbel Fath

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe – herzlichen Dank an Sie und Ihr Team für den gut und eben „liebevoll“ organisierten und sehr informativen Fachtag! Ich kann mir sehr gut vorstellen, was das für Arbeitszeit bindet und Mühe macht … Und nicht nur Danke! dafür, sondern auch, dass Sie sich generell für die Belange unserer Berufsgruppe so vehement und ausdauernd einsetzen.

Die Kollegin, die uns nach dem Fachtag der Fachgruppe AsS! dieses Feedback geschickt hat, möge mir verzeihen, dass sie es hier wiederfindet. Aber das (und manch andere Rückmeldung) tat so gut, dass ich es an den Anfang unseres Berichts stellen möchte – unseres Berichts aus der Fachgruppenarbeit und vom Fachtag am 26. Februar 2024. In der Tat kostet beides Energie und Zeit, fordert beides Vorbereitung und Einsatz. Aber es macht auch Freude, und wir wachsen daran.

Fachtag mit Neuwahl des Leitungsteams

31 Teilnehmerinnen in Fürth, und 27 im Zoom – der hybride Fachtag 2024 stieß auf nicht ganz so viel Interesse wie letztes Jahr, aber diesmal hatten wir auch nicht den Landesbischof zu Gast. Und wir hatten diesmal angekündigt, eine neue Fachgruppenleitung zu wählen. Mag sein, dass das die ein oder andere davon abgehalten hat, dabei zu sein. Macht aber nichts, denn so oder so haben wir jetzt wieder eine voll besetzte Fachgruppenleitung – fünf erfahrene und kompetente Kolleginnen, die sich für unsere Berufsgruppe engagieren werden: Bärbel Fath, Christiane Fischl, Ute Hartl, Martina Keller und Gabriele Rupsch. Wir sind gespannt, wo und in welcher Weise wir in den kommenden vier Jahren dazu Gelegenheit haben werden. Wir sind sicher: Bei all den Veränderungsprozessen, in denen unsere Landeskirche steckt, wird es reichlich sein. Aber wir sind ja viel mehr als nur fünf: Wir haben euch, die Kolleginnen und Kollegen unserer Berufsgruppe, an unserer Seite. Wir bedanken uns für euer Vertrauen und freuen uns schon jetzt über eure Unterstützung, die wir sicherlich an der ein oder anderen Stelle brauchen werden.

Veränderung, wohin das Auge blickt

Jede von uns nimmt wahr (und bekommt es selbst zu spüren), wie sich die Dinge an allen Ecken und Enden verändern. Das betrifft in vielfältiger Weise unsere eigene Arbeitswirklichkeit in den Büros und Dienststellen. Und es betrifft unsere Kirche allgemein. Unser Gast beim Fachtag war Oberkirchenrat Stefan Reimers, Leiter der Abteilung F / Personal im Landeskirchenamt. Bevor ein engagierter Austausch begann, hat er uns ausführlich von den Rahmenbedingungen berichtet, die sich so dramatisch verändern: Massive Einbrüche der Kirchensteuereinnahmen durch eine schwindende und alternde Mitgliedschaft – große Löcher, die sich in den Haushalten der nächsten Jahre auftun werden. Dazu die Ruhestandswelle: 40% der Pfarrerinnen und Pfarrer gehen in den nächsten 10 Jahren in Pension. Und für 100, die sich verabschieden, kommen nur ca. 25 neue nach. Selbst die Stellen, die es nach den wohl 25-prozentigen Kürzungen des nächsten Stellenplans noch gibt, werden nur mühsam zu besetzen sein.

Die Schlussfolgerung aus den sich verändernden Rahmenbedingungen ist: Kooperation und Konzentration auf allen Ebenen. Die Gemeinden sind gehalten, zusammenzuarbeiten und sich in der ein oder anderen Form zusammenzuschließen. Dafür gibt es bereits interessante Beispiele, die es sich anzuschauen, von denen sich zu lernen lohnt. Exemplarisch zusammengetragen sind sie in der Broschüre „Zusammenarbeit stärken“, erhältlich im Intranet (s.u.).

Die Teams in den Dienststellen werden sich neu aufstellen und bunter werden: Die „berufsgruppenübergreifende“ Besetzung von Stellen ist schon jetzt möglich geworden, und wir werden es (hoffentlich) erleben, dass dies auch unsere Berufsgruppe miteinschließt. Denn nicht wenige Kolleginnen sind mit Ausbildungen und Berufserfahrungen in den kirchlichen Dienst gekommen, die sie zu weit mehr qualifizieren, als sie an ihrem Schreibtisch tun.

Nicht jede Immobilie – Kirche, Gemeindezentrum, Pfarrhaus – wird man auf Dauer (unter-)halten können. Es wird nur noch zwei Drittel der derzeitigen Dekanate geben, und sie werden größer sein. Aus sechs sollen vier Kirchenkreise werden. Und auch das Landeskirchenamt konzentriert sich: Aus sechs Abteilungen werden vier, die Strukturen werden verändert, Prozesse verschlankt und zusammengeführt – doppelt und dreifache Verwaltungsarbeit soll der Vergangenheit angehören. So wird auch die Abteilung F zukünftig für das Personal aller Berufsgruppen zuständig sein.

Personalentwicklung und Qualifikation

Das betrifft auch diejenigen von uns, die nicht bei der Landeskirche, sondern bei selbstständigen Körperschaften angestellt sind, zum Beispiel im Bereich der Fortbildung und Qualifikation oder im Hinblick auf die grundsätzlichen Rahmenbedingungen und Möglichkeiten unserer Berufsgruppe. Personalentwicklung und Weiterbildung soll zukünftig berufsgruppenübergreifend organisiert werden. Qualifizierte Mitarbeitende sollen in der Landeskirche auch entsprechenden Einsatz finden und angemessen honoriert werden. Entsprechend sollen auch unserer Berufsgruppe Weiterentwicklungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Ein weiteres Ziel ist die Vereinheitlichung und Einführung von Standards: von Dokumenten über Verwaltungsprozesse bis hin zu Programmen und IT. Anstatt das Rad immer wieder neu und anders zu erfinden, soll die Nutzung einheitlicher Gegebenheiten Zeit und Aufwände sparen und die gegenseitige Unterstützung, Vertretung und Zusammenarbeit ermöglichen. Hilfreich dazu ist auch das Intranetportal unserer Kollegin Andrea Wiegand: „Wissenswertes zur Büro-Organisation“ (s.u.).

Ein langer Weg – und kein leichter

Alles dies ist zweifelsohne noch ein langer Weg, der alle Beteiligten Kraft kostet und auf dem noch viele Hürden zu überwinden sind. Man wird sich immer wieder orientieren müssen, sich vielleicht bei anderen nach guten Richtungen erkundigen, vielleicht auch mal falsch abbiegen. Aber wir kommen nicht umhin aufzubrechen. Die ersten Schritte dieses Weges sind jetzt zu gehen, und viele Gemeinden, viele Menschen, viele Leitende und ihre Teams haben sich auf den Weg gemacht.

Wo noch Beharrungskräfte wirken, gilt es, weiterhin dafür zu werben und die Betroffenen von den positiven Aspekten und dem großen Potenzial zu überzeugen, das in diesen Veränderungen steckt. Kommunikation ist das Zauberwort, und da ist auf allen Ebenen Luft nach oben. Nicht Verlust und Angst sollen im Vordergrund stehen, sondern Neugier und Aufbruchstimmung: Aus der Notwendigkeit können wir richtig Gutes entstehen lassen. Und wer aufbricht, wird sich freuen, wie „normal“ sich neue Wege anfühlen, wenn man die vielleicht schwierigen und unsicheren ersten Schritte gegangen ist.

„Gemeinsam“ ist das zweite Zauberwort. Das bedeutet nicht zuletzt, dass auch unsere Berufsgruppe in die Gestaltung dieser Veränderungsprozesse einbezogen werden muss. Wo das nicht der Fall ist, übergehen die Verantwortlichen diejenigen, die Veränderung mitttragen und mit Leben füllen sollen. Und sie lassen das Gestaltungspotenzial unserer Berufsgruppe ungenutzt: Wir können und wollen mitdenken. Wir möchten euch ermutigen: Wo Veränderungsprozesse ohne euch laufen, seid beharrlich und fordert ein, auch in frühen Phasen berücksichtigt zu werden.

Als vkm-Fachgruppe werden wir diese Entwicklungen beobachten und in allen Prozessen gerne als Gesprächspartnerinnen zur Verfügung stehen. Bitte haltet auch ihr mit uns Augen und Ohren offen und meldet euch, wenn ihr Beratung und Unterstützung braucht.

Wir sind viel mehr als fünf!

Bärbel Fath
für die Fachgruppenleitung Assistenz + Sekretariat (AsS!)

Links und Info:
Andrea Wiegand: Wissenswertes zur Büro-Organisation (u.a. Vorlage für die digitale Registratur): elkb.de/intranet/node/30947
Zusammenarbeit stärken: elkb.de/intranet/node/11796
Aktuelle Tarifabschlüsse: vkm-bayern.de und ark-bayern.de

Eindrücke vom Fachtag

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